Ende 2003 hatte ich beschlossen, in einem tiefen Loch im nördlichen Bereich unserer Mini-Alm (Nordwestecke unseres Grundstücks) einen Gartenteich bzw. ein Feuchtbiotop anzulegen. Hierfür benutzte ich - man mag mich jetzt gerne für total verrückt halten - eine kleine Gartenschaufel, mittels derer ich über ca. drei Wochen etwa drei Kubikmeter Erde und Schotter aushob.
Zuerst wurde die 5-50 cm mächtige Humusschicht samt Vegetation abgetragen und auf der Brachfläche nebenan deponiert. Dann schaufelte ich massenweise Schotter heraus, der ebenfalls nebenan angehäuft wurde.
Der Anfang
Der Humus ist abgetragen, hinten sind die gröberen Steine angehäuft.
Kurz und gut: Als mir das Loch tief (ca 80 cm) und breit genug erschien, wurde es zunächst mit Feinmaterial aus Bachbetten der Umgebung versehen und schließlich mit Teichfolie ausgelegt. Dies wurde nicht professionell gehandhabt, u.a. deshalb, weil ich ja gerade wollte, dass das Wasser auch in die direkt angrenzende Bereiche sickert.
Anschließend wurden die Folienränder mit dem nebenan gelagerten Schotter und danach mit den ausgestochenen Pflanzen inkl. der mehr oder weniger dünnen Humusschicht bedeckt.
Der Teichgrund wurde mit Steinen unterschiedlicher Größe ausgelegt, der Rand des Teichs mit größeren Blöcken, die wir uns aus den umliegenden Bachbetten holten. Bei allen Steinen achteten wir darauf, dass sie keine spitzen Kanten aufweisen. Ebenso gab ich eimerweise Feinmaterial aus diversen Bächen und natürlichen Kleingewässern der Umgebung hinzu.
Schließlich wurde per Gartenschlauch Leitungswasser in den Teich gegeben. Eine 10-l-Gießkanne voll Wasser holten wir uns zwecks Erstbelebung aus dem nahen Pillersee.
Nachdem wir Wasser vom Pillersee hinzugegeben hatten, wurde das Wasser für einige Stunden sehr trübe.
An den Teich wurde außer einer Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris), die anderswo im Garten wuchs, Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata), Wasser-Minze (Mentha aquatica) und Gräsern nichts eingepflanzt, sondern nur ausgesät.
Nach etwa zwei Jahren wuchsen am und im Teich u.a.: Brunnenkresse (Nasturtium officinale), Brennender Hahnenfuß (Ranunculus flammula), Alpen-Fettkraut (Pinguicula alpina), Bach-Nelkenwurz (Geum rivale), Schilfrohr (Phragmites australis), Rote Pestwurz (Petasites hybridus), Wasserdost (Eupatorium cannabinum), Teufelsabbiss (Succisa pratensis) sowie diverse Binsen und Seggen.
Der Teich im Sommer 2007
Der Teich im Sommer 2008
In den ersten Jahren hatten sich an warmen Tagen noch extrem viele Algen gebildet, die dann täglich - teilweise mehrfach - abgeschöpft wurden. Ab dem Sommer 2006 bestand dieses Problem nicht mehr: Dank des nun dichteren Bewuchses mit Brunnenkresse, Wasserminze, Binsen, Seggen und Schilf sowie der Anwesenheit vieler Wasserorganismen blieb das Wasser selbst während heißer Perioden und niedrigem Wasserstand glasklar. Es gab zwar Algen, sie nahmen aber nicht überhand. Also durften sie wachsen.
Da der Teich mit ca. 60 cm Tiefe an der tiefsten Stelle sehr flach war, lief er im Winter trotz des Pflanzenbestandes Gefahr, bis zum Grund durchzufrieren. Damit dies möglichst nicht geschieht, schaufelte ich bei den ersten ergiebigeren Schneefällen möglichst viel Schnee hinein. Dieser isolierte so gut, dass Libellen-, Steinfliegen- und Köcherfliegenlarven sowie andere Wassertiere problemlos überwintern konnten.
Der pH-Wert des Wassers lag konstant bei 6,0, nach Starkregen auch etwas darunter.
Leider wurde die billige Folie unserer "Pfütze" im Sommer 2014 undicht, so dass wir uns über Alternativen Gedanken machten. Eine Idee war, den Teich bis auf die Folie auszuräumen und ein Moorbeet anzulegen, dem die Undichtigkeit nicht viel ausgemacht hätte. Schließlich entschlossen wir uns aber, einen neuen, nun aber deutlich größeren Teich anzulegen. Hier geht es zur Fortsetzung.