In Moosen und Flechten findet man vor allem die mehrzelligen Rädertiere und Bärtierchen. Es leben dort aber auch Amöben, Wimper- und sogar Sonnentiere.
Bärtierchen (Tardigrada) sind rätselhafte Wesen, die innerhalb der Fauna einen eigenen, noch nicht genügend erforschten Stamm darstellen.
Durchschnittlich sind sie um 400-500 µm groß.Die Tiere haben acht Beine und häuten sich während ihres Lebens vier- bis sechsmal. Die Exuvien werden oft als geschützte Eiablagestätten der Weibchen benutzt. Die im Verlauf des Jahres gefundenen Bärtierchen sind überwiegend Weibchen. Männchen kann man vor allem im Vorfrühling finden.
Die Tardigrada sind außerordentlich widerstandsfähig. Man hatte sie zu Forschungszwecken schon in flüssigem Sauerstoff tiefgefroren oder kochendem Wasser und Trockenheit ausgesetzt. Sie überlebten und erholten sich bald, nachdem sie in ein entsprechendes Medium gesetzt wurden.
Bärtierchen aus einem Flechtenlager
Rädertiere gehören zu zu den Plattwurmartigen (Platyzoa) und sind ebenfalls mehrzellig. Sie leben hauptsächlich im Süßwasser, man findet sie aber auch in Moosen und feuchtem Erdreich.
Namensgebend ist das sog. Räderorgan am Kopf der Tiere, mit dem die Nahrung in die Mundöffnung gestrudelt wird. Es gibt Tiere mir elastischer Körperhaut und solche mit Panzer. Ebenso gibt es Rädertiere mit oder ohne Fuß. Ihre Größe bewegt sich zwischen 40 µm und maximal 3 mm.
Ein unbestimmtes Rädertier aus einem Moospolster zwischen den Plattenfugen auf der Terrasse
Die Schalenamöbe Trigonopyxis arcula mit dreieckiger Schalenöffnung findet man vor allem in nicht zu nassen Moosen:
Trigonopyxis arcula
Die Konsequenz der Natur tröstet schön über die Inkonsequenz der Menschen.
(Johann Wolfgang von Goethe)