Den Asiatischen Marienkäfer (Harmonia axyridis) sichtete ich bei uns im Garten erstmals im Sommer 2008. Es handelte sich zunächst nur um einzelne Tiere. Im Jahr darauf fand ich ihn zwar etwas zahlreicher, aber die heimischen Arten überwogen noch bei weitem. Wirklich etablieren konnte sich diese Art auch in den Folgejahren nicht, was bei uns möglicherweise klimatische Gründe hat.
Man erkennt diese Käfer trotz ihrer Farb- und Mustervariablität meist sofort, denn sie sind mit 6-8 mm Größe deutlich größer als die meisten heimischen Arten.
Ein Exemplar mit den typischen 19 Punkten. Dieser Käfer kann aber äußerst variabel gefärbt sein. Er entlarvt sich primär aufgrund seiner Größe und den braunen Beinen. Selbst das charakterische W auf der Stirn kann - wie hier - fehlen.
Der Asiatische Marienkäfer breitet sich in Europa ungefähr seit 2000/2001 aus. Ursprünglich wurde er in Belgien in freier Natur gesichtet. Schon 2002 fand man ihn auch massenhaft im Westen Deutschlands. Inzwischen dürfte sich der Käfer über das gesamte Mitteleuropa ausgebreitet haben.
Der Käfer stammt ursprünglich aus China und Japan und wurde in den USA bereits seit Anfang des letzten Jahrhunderts zur biologischen Blattlausbekämpfung eingesetzt. Zunächst eskalierte die Vermehrung und Ausbreitung nicht. Dies geschah erst, nachdem Anfang der 80er Jahre eine erneute Einführung zur biologischen Schädlingsbekämpfung erfolgte.
Mittlerweile ist der Käfer bzw. dessen Larve in weiten Gebieten Mitteleuropas längst zum Problem geworden, da er nicht nur Blattläuse dezimiert, sondern auch die Eier, Larven und Imagines anderer Insekten - darunter auch die der heimischen Marienkäfer-Arten - verspeist. Damit werden die heimischen Arten zurückgedrängt, was möglicherweise zur Verarmung unserer Marienkäfer-Fauna führt.
Das große Problem der Weinbaugebiete werden wir hier sicher nie haben, da es bei uns keinen Weinanbau gibt. Aber die Gefahr einer Zurückdrängung bis zur Ausrottung heimischer Arten besteht zumindest potenziell.