Bärtierchen sind mikroskopisch kleine Wesen (i.d.R. kleiner als 1 mm), die man in Moospolstern und im Wasser findet, so natürlich auch in unserem Garten. Etliche Arten bewohnen auch unsere Ozeane. Obiges Exemplar entstammt einem Moospolster der Terrasse. Die Tiere haben acht Beine. Ihr Größenwachstum erfolgt durch Häutungen.
Bärtierchen legen ihre Eier sehr oft in ihrer Exuvie ab, wo sie gegen Fraßfeinde etwas geschützt sind. Auch die Eier der folgend gezeigten schlüpfenden Tierchen befanden sich in einer Exuvie. Die mikroskopischen Fotos wurden ohne Deckglas aufgenommen und haben deshalb mindere Qualität.
Das linke Bärtierchen befindet sich noch in der Eihülle. Das rechte ist eben geschlüpft. Die frisch geschlüpften Tierchen sind ungefähr 100-120 µm groß.
Nun schlüpft auch das zweite Tierchen.
Es krabbelt wild, um die Eihülle hinter sich zu lassen.
Ganz rechts sieht man die leere Eihülle des zuerst geschlüpften Tiers, das ungefähr in der Mitte erkennbar ist. Es versucht schon seit einigen Minuten, einen Ausgang aus Mamas Exuvie zu finden.
Die Tiere fressen sich durch die Exuvie der Mutter und werden sich vier bis sechs mal häuten, bis sie ausgewachsen sind. Die Weibchen sind bei weitem in der Überzahl. Männchen trifft man vor allem im Spätwinter bzw. zeitigen Frühjahr an. Bärtierchen haben eine Lebenszeit von ca. drei Monaten bis zu 2,5 Jahren. Lange Lebenszeiten sind meist Phasen der Kryptobiose zu verdanken.
Die Konsequenz der Natur tröstet schön über die Inkonsequenz der Menschen.
(Johann Wolfgang von Goethe)