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Vom Laich zum Frosch, Teil 3


4. Mai 2011

Seit dem Umzug der "Quappis" in die Glasschüssel wurde das Wasser noch kein einziges Mal ausgetauscht. Es ist unverändert glasklar. Allerdings schöpfe ich täglich ca. 250 ml Wasser ab und ersetze es durch dieselbe Menge Frischwasser. Die Tierchen müssen auch nicht gefüttert werden. Alle drei sind gesund und munter. Mittlerweile sind sie so zutraulich, dass ich sie sogar anfassen kann.


6. Mai 2011

Meine drei Zöglinge sind nun nicht mehr weiter gewachsen, d.h. sie messen weiterhin um 4 cm, aber ihre Körper werden immer mächtiger. Noch zeigen sich aber keine Ansätze von Beinen. Sie werden von Tag zu Tag zutraulicher. Hänge ich meinen Finger ins Wasser, kommen alle drei (falls sie nicht gerade schlafen) "angequappelt", um die Neuigkeit im Becken zu erforschen. Witzig ist es, die winzigen Hornzähnchen zu spüren, mit denen sie den Finger nach Fressbarem absuchen.

Heute zog ich erstmals Kot vom Grund ab. Dazu verwendete ich eine entnadelte 10-ml-Spritze. Selbst diese Prozedur störte die Tierchen überhaupt nicht. Vielleicht sollte man sie doch öfters mal gehörig stören bzw. ihren Fluchtreflex auslösen, um sie auf das spätere Leben im Freiland vorzubereiten. Dies ist nämlich nicht mehr so idyllisch wie das geschützte Dasein in der Schüssel.


10. Mai 2011

Es ist soweit: Bei den ersten beiden Kaulquappen entwickeln sich jetzt die Hinterbeine. Noch sind nur auffällige Beulen am Hinterleib zu sehen. Der Körper der Tiere ist nun um 1 cm lang und 0,5 cm breit. Sie sind fünf Wochen alt.

Heute saugte ich erneut Kot vom Grund ab. Sie fressen jetzt viel mehr, damit sammeln sich natürlich auch mehr Exkremente an. Die Quappis lassen sich durch die Prozedur nicht stören - ganz im Gegenteil: Kaum ist die Spritze im Wasser, wird sie neugierig begutachtet.


13. Mai 2011

Mittlerweile sind die Beinchen schon deutlich zu sehen, und zwar bei allen drei Tieren:





Das sollen mal kräftige Sprungbeine werden. Man erkennt bereits die Zehen.


15. Mai 2011

Die Beinchen wachsen in beeindruckender Geschwindigkeit. Waren es vorgestern noch ca. 1-2 mm lange Stummelchen, sind sie heute schon an die 4 mm lang:





Porträt. Das Rötliche sind die durch die Haut schimmernden Kiemen.

Heute wurde wieder Kot abgezogen. Weitere Maßnahmen sind nicht erforderlich. Die Tierchen ernähren sich von dem, was in der Schüssel wächst. Ab und zu erhalten sie auch ein bisschen Brot oder ein Salatblättchen.


19. Mai 2011

Das erste Tier kann seine Hinterbeinchen bereits bewegen. Es versucht auch schon, sich damit vom Untergrund abzustoßen. Bei den beiden anderen sind die Beinchen noch unbeweglich und am Ruderschwanz angelegt.



Die Beinchen des am weitesten entwickelten Tiers

Immer noch benötigen die Kaulquappen kein extra Futter. Spaßeshalber gebe ich aber hin und wieder Brotkrümel ins Wasser. Manchmal werden sie begeistert gefressen, manchmal aber auch nicht. Was nicht gefressen wird, entnehme ich spätestens am übernächsten Tag.

Das Absaugen des Kots erledige ich inzwischen täglich. Nie wird das gesamte Wasser ausgetauscht, sondern stets nur ca. 1/4 Liter. Die Sauerstoffanreicherung durch die im Becken vorhandenen Pflanzen und den täglichen Aufenthalt im Freien genügt. Sowohl an das Hantieren mit der entnadelten Spritze (Absaugen von Kot) wie auch an das Herumtragen der Schüssel, das Abschöpfen von Wasser und die Frischwasserzufuhr haben sich die Quappis längst gewöhnt.



--> Fortsetzung und Schluss





 
Die Konsequenz der Natur tröstet schön über die Inkonsequenz der Menschen. (Johann Wolfgang von Goethe)